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Afrika im Licht der Wissenschaft

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Der dunkle Kontinent?

Afrika gilt bis heute oft als Synonym für Unterentwicklung: Es ist der Kontinent mit den meisten AIDS-Kranken, der weltweit höchsten Rate an Kindersterblichkeit und Korruption.

Doch das ändert sich seit einigen Jahren. Das rasante Wirtschaftswachstum schafft neue Perspektiven und trägt zur Emanzipation afrikanischer Länder bei. Auch  Entwicklungen in Wissenschaft und Forschung geben der jungen Generation Hoffnung auf Veränderung.
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Anders als heute, war Afrika nicht immer ein weißer Fleck auf der wissenschaftlichen Landkarte.

Schon 975 wurde die Al-Azhar-Universität in Kairo gegründet, über Jahrhunderte eine der bedeutendsten muslimischen Universitäten der Welt.

Nur sieben Jahre später folgte die Universität von Timbuktu. An ihr studierten im elften Jahrhundert gleichzeitig bis zu 25.000 Studenten.
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Heute beträgt der weltweite Anteil an wissenschaftlichen Publikationen aus subsaharischen Ländern nur 2%. Aus Ländern der Nordhalbkugel kommen hingegen drei Viertel der wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Eines der größten Probleme, mit denen der Kontinent zu kämpfen hat, ist der enorme "Brain Drain" in der Wissenschaft: 40 % der in Afrika geborenen Forscher leben und arbeiten in OECD-Ländern.
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Dabei birgt der Kontinent mit seiner jungen Bevölkerung enormes Potenzial und bringt bereits zahlreiche talentierte Nachwuchswissenschaftler hervor.





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Das Next Einstein Forum

Afrika hat schlaue Köpfe. Doch viele Forscher können ihr Potenzial nicht vollständig entfalten. Es fehlt die Infrastruktur für gute Forschungsbedingungen - und die internationale Aufmerksamkeit für Afrikas enorme Talente.

Um das zu ändern, initiierten die Robert Bosch Stiftung und The African Institute for Mathematical Sciences (AIMS), die erste panafrikanische Wissenschaftskonferenz - das Next Einstein Forum (NEF).
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Im Frühjahr 2016 kamen mehr als 800 Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft aus aller Welt zu einer dreitägigen Wissenschaftskonferenz in Dakar, Senegal, zusammen.
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Das Next Einstein Forum

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1. Afrika als internationalen Wissenschaftsstandort etablieren
2. Afrikas Forscher vernetzen
3. Impulse für die Entwicklung des Kontinents geben

Unter dem Motto "Connecting Science to Humanity" gab es  zahlreiche Diskussionsrunden zu forschungspolitischen Themen; ausgewählte Nachwuchswissenschaftler präsentierten ihre Forschungsergebnisse aus den STEM-Disziplinen (Science, Technology, Engineering and Mathematics).
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Die Bühne gehörte 15 NEF-Fellows, die stellvertretend für die Generation junger afrikanischer Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse vorstellten - und das vor einem sehr jungen Publikum: Die Hälfte der Konferenzteilnehmer war jünger als 42 Jahre. Typisch Afrika!?

Hier spricht die Ägypterin Sherien Elagroudy über Müllentsorgung und Recycling.
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Die Fellows

...stammen aus acht Ländern: Ägypten, Äthiopien, Kamerun, Kenia, Nigeria, Senegal, Uganda, Südafrika.

Sie forschen zu verschiedenen Themen: sei es Cyber Security oder Big Data, dem Urknall aus Sicht der mathematischen Physik oder den Wechselwirkungen zwischen ungesunder Ernährung und einem erhöhten Herzinfarktrisiko.
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Die Nigerianerin erforscht, wie Umwelteinflüsse - insbesondere die Urbanisierung - den Verlauf von  Krankheiten beeinflussen.

Für sie war eine Wissenschaftskonferenz wie das Next Einstein Forum längst überfällig.
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"Das Einzige, was immer fehlt, ist die afrikanische Stimme -  sogar wenn über Afrika diskutiert wird. Darum denke ich, dass ein Treffen wie das Next Einstein Forum längst überfällig ist.

Es ist die Gelegenheit, afrikanische Wissenschaftler auf die Bühne zu bringen, über ihre Forschung zu diskutieren und darüber, wie ihre Erkenntnisse in Bezug auf gesellschaftliche Herausforderungen in Afrika und global eingesetzt werden können."

Tolu Oni

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... studierte Informatik und Physik an der Universität Leipzig. Der Kameruner beschäftigt sich vor allem mit Big Data und Semantic Web.

Er bedauert, dass ein Mangel an Geld, Personal und Infrastruktur dazu führt, dass afrikanische Wissenschaftler in ihren Heimatländern oft keine Forschung betreiben können.
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"Das erste, was man machen muss, ist eine Perspektive schaffen. Man muss den Leuten etwas anbieten können, wo sie wirklich etwas bewegen können.

Es bedarf einer Menge Infrastruktur. Um wissenschaftliche Exzellenz zu schaffen, braucht man Labs, in denen man die entsprechende Hardware und Software hat und wo man auch einfach die Manpower hat."
 
Axel Ngonga

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Während seiner Jugend erlebte er die verheerenden Auswirkungen des HI-Virus in Südafrika. Heute sucht er nach neuen Behandlungsmöglichkeiten von Infektionskrankheiten wie Tuberkulose.

"Ich merke, dass ich als Wissenschaftler eine Verantwortung habe, diejenigen Probleme in Angriff zu nehmen, die für den Kontinent von Bedeutung sind."
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"Es ist gut, dass viele afrikanische Länder in letzter Zeit ein hohes Wirtschaftswachstum verzeichnen konnten. Aber was wirklich gebraucht wird, um das ökonomische Wachstum in Entwicklung zu transformieren, sind Investitionen. Wir brauchen Engagement, wir brauchen Geld für Infrastruktur, wir brauchen Finanzierung und Unterstützung.

Afrika ist auf dem richtigen Weg und hat fähige Leute. Afrikanische Länder haben bewiesen, dass sie sich um Investitionen in  Infrastruktur bemühen. Aber wir benötigen Implementierung und Taten, die der Wissenschaft zu neuem Antrieb verhelfen."

Mohlopheni Marakalala

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Quo vadis, Africa?

Zurzeit gibt es nur wenige Länder in Afrika, die sich intensiv um den Ausbau von Spitzenforschung bemühen, in Infrastruktur und Lehre investieren.

Doch diese Investitionen sind wichtig, um angehenden Wissenschaftlern eine Perspektive zu bieten.
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"Ich habe mit vielen Studenten gesprochen, die äußerst engagiert sind, die viel machen wollen, die viel machen können und die wirklich nur ein bisschen Mentorship brauchen.

Denen muss einfach nur der Weg gezeigt werden. Es ist nicht so, dass es kein Potenzial gäbe. Es gibt unglaublich viele Studenten hier. "


Axel Ngonga

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Die afrikanische Wissenschafts-Community steht vor der besonderen Herausforderung, zwei Ansprüchen gerecht zu werden:

Einerseits soll sie künftig stärker dazu beitragen, Afrikas Probleme zu lösen; andererseits muss sie ihre Relevanz auf globaler Ebene unter Beweis stellen.

Das NEF will dazu beitragen, beides zu erreichen.
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"Wenn wir über die Entwicklung des Kontinents sprechen, möchte ich betonen, dass wir in einer globalen Gesellschaft leben. Und keine Gesellschaft kann sich entwickeln, ohne Ideen auszutauschen.

Deshalb ist es wichtig, dass wir unseren Wissenschaftlern die gleiche Sichtbarkeit zugestehen wie stärker entwickelte Länder und Regionen. Dazu gehört auch, dass man in andere Länder reisen und unterschiedliche Erfahrungen aus der ganzen Welt mitnehmen kann.

Aber afrikanische Wissenschaftler sollten auch eine klare Vorstellung davon haben, wie dieses Wissen genutzt werden kann, um die Gesellschaft aufzubauen."

Tolu Oni

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Nach vorne schauen

Für die westlichen Länder ist es an der Zeit, sich vom Klischee eines unterentwickelten Kontinents zu verabschieden.

Die jungen NEF-Fellows beweisen, dass es in Afrika Menschen mit Ehrgeiz und Talent gibt. Sie haben es bereits zu internationaler Sichtbarkeit gebracht. Viele junge Forscher warten nur auf eine Chance, die globale Wissenschaftsbühne zu betreten und Afrika zu einem Zentrum für Forschung und Technologie zu machen.
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Das Next Einstein Forum hat einen wichtigen Grundstein für Afrikas Weg zu einem Wissenschaftskontinent gelegt.

Jetzt gilt es, die Ideen umzusetzen, Netzwerke auszubauen und Versprechen einzulösen.

Wenn dies gelingt, sind wichtige Meilensteine erreicht, auf denen Afrikas Wissenschafts-Community in zwei Jahren beim nächsten Next Einstein Forum in Ruanda aufbauen kann.

Mehr über das Forum und die Fellows erfahren Sie auf
www.nef.org
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